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Band 6 der Schriftenreihe „Weezer Archiv“

Mitteilung vom 23.06.2015 (archivierte Mitteilung)

(von links nach rechts): Bürgermeister Ulrich Francken, Dr. Florian  Schönfuß, Dr. Hans-Werner Langbrandtner und Raphaël Freiherr von Loë sind mit dem neuen  Buch der Weezer Archivreihe (Band 6), "Die Freiherren und Grafen von Loë auf Schloss  Wissen. Beiträge zur Familiengeschichte im 19. und 20. Jahrhundert.", für das sie alle  Beiträge geliefert haben, sehr zufrieden und sind davon überzeugt, dass dieses  Geschichtsbuch reges Interesse in Weeze und in der Umgebung wecken wird.

Die heute vorgestellte Publikation „Die Freiherren und Grafen von Loë auf Schloss Wissen. Beiträge zur Familiengeschichte im 19. und frühen 20. Jahrhundert" (=Weezer Archiv 6) schließt inhaltlich an die Zeit der vier - von 2004 bis 2008 - von Dieter Kastner bearbeiteten Regestenbände zum Urkundenarchiv von Schloss Wissen an.

Die im Wissener Archiv befindliche Urkunde vom 6. April 1461 ist ein zentrales Dokument sowohl für die Loësche Familiengeschichte als auch für die Weezer Geschichte: Als Mitgift für seinen Sohn Wessel erwarb Johann van den Loe Schloss und Güter zu Wissen von der hochbetagten Witwe Anna van der Straeten. Seitdem - also seit genau 554 Jahre - lebt die Familie von Loë auf Schloss Wissen.

Die jetzt vorliegende 211 Seiten umfassende und reich bebilderte Publikation wurde von Dr. Hans-Werner Langbrandtner (LVR-Archivberatung) inhaltlich konzipiert und umfasst neun Beiträge: sieben zur Geschichte einzelner Persönlichkeiten aus der Familie der Grafen und Freiherren von Loë von der napoleonischen Zeit bis zum Ersten Weltkrieg. Diese Beiträge sind überwiegend biografisch angelegt, aber in das jeweilige Zeitgeschehen eingebettet. Ausgehend von Edmund comte de Loë und seiner Frau Alexandrine, denen je ein Beitrag über ihr Leben in der ereignisreichen napoleonischen Zeit gewidmet ist, stehen drei Beiträge im Kontext des sogen. Kulturkampfes in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, also des Konflikts zwischen Preußen und katholischer Kirche in der Bismarckzeit um den staatlichen Einfluss auf schulische und kirchliche Angelegenheiten. Die Familie von Loë wie der gesamte rheinischen Adel unterstützte in etlichen Funktionen - Bürgermeister, Landrat, Abgeordnete in preußischen Landtag und im Reichstag, Präsident des Rheinischen Bauernvereins - vehement die Sache der katholischen Kirche. Sichtbares Symbol hierfür ist der Bau der gerade neu renovierten Schlosskapelle in Wissen. Ein Beitrag untersucht anhand von Tagebucheinträgen und Feldpostbriefen das Schicksal von acht Männern und einer Frau aus der Loë-Familie im Ersten Weltkrieg.

Zwei Darstellungen beschreiben Epochen übergreifend die Entstehung und den Wandel von Schloss und Park Wissen. Es werden der architektonische Wandel von der wehrhaften spätmittelalterlichen Burganlage zu einer repräsentativen schlossartigen Residenz sowie die baulichen Veränderungen von der Barockzeit über die Neugotik bis zur Nachkriegszeit - hier mit Ergänzungen von Raphaël Freiherr von Loë aus der Sicht der Bewohner des Baudenkmals - in Bild und Text nachgezeichnet. Der Park von Schloss Wissen zählt zu den bedeutendsten niederrheinischen Parkanlagen, seine Geschichte kann auf der Grundlage von historischen Karten und Plänen bis in die Renaissancezeit zurückverfolgt werden.

Als Autorinnen und Autoren konnten Fachleute aus dem archivischen, historischen und kunsthistorischen Bereich gewonnen werden, deren Beiträge sich auf zumeist noch unbekannte Archivquellen stützen: Florian Schönfuß (Universität zu Köln), Markus Raasch (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz), Norbert Schloßmacher (Stadtarchiv Bonn), Ulrike Frede (Stiftung Jugend & Schlösser) und Rita Hombach (Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur) sowie Hans-Werner Langbrandtner (LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum).

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