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Eine persönliche Botschaft von Georg Koenen

Mitteilung vom 17.12.2021 (archivierte Mitteilung)

Weihnachtsgrußwort

Liebe Bürgerinnen und Bürger aus Weeze und Wemb,

sehr verehrte Leserinnen und Leser,

nach etwas mehr als einem Jahr im Amt des Bürgermeisters unserer Gemeinde freue ich mich sehr darüber, auf diesem Wege zum zweiten Mal einen Weihnachts- und Neujahrsgruß an Sie und Euch persönlich zu richten.

In Weeze und Wemb liegt ein Jahr mit Höhen und Tiefen hinter uns, eine bewegte, leider immer noch unsichere Zeit – das führen uns die jüngsten Entwicklungen mit Blick auf die Pandemie gerade wiederholt vor Augen.

Auch im Jahr 2021 mussten wir in unserer Gemeinde erneut auf wichtige Ereignisse und Traditionen verzichten, die uns allen guttun: An erster Stelle ist der wiederholte, schmerzliche Ausfall der Kirmesfeiern in Wemb und Weeze zu nennen, ohne Zweifel die eigentlichen Höhepunkte des Vereinslebens und der Geselligkeit. Auch viele andere Feierlichkeiten im privaten Kreis oder im öffentlichen Raum konnten gar nicht oder nur in sehr eingeschränkter Form durchgeführt werden. Zuletzt mussten wir u. a. aus Sorge um unsere Gesundheit in der heftigen vierten Welle der Pandemie das neu entwickelte Konzept für einen schönen Weihnachtsmarkt in Weeze auf das Jahr 2022 verschieben. Das alles tut weh, macht betroffen und sicherlich hier und da auch ein wenig wütend. Das Virus hat uns leider nach wie vor an vielen Stellen fest im Griff.

Ansprechen möchte ich auch die schlimme Hochwasserkatastrophe hier in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Sommer 2021. Dieses Ereignis ist ohne Zweifel eine Folge des Klimawandels und hat uns sehr mitgenommen und berührt. Es hat aber auch zu einer Welle von Hilfsbereitschaft geführt und verdeutlicht uns als Kommune einmal mehr, wie wichtig unsere Feuerwehr, die DLRG und das DRK vor Ort sind. Viele ehrenamtliche Kräfte machten sich auch aus dem Kreis Kleve auf den Weg in das Katastrophengebiet – im Einsatz für Menschen in großer Not. Die sonst üblichen, regelmäßigen Übungen der Rettungskräfte waren zu dieser Zeit in unserer Kommune coronabedingt noch gar nicht möglich, so dass die Einsätze vor Ort unter erschwerten Bedingungen dennoch gefahren werden mussten. Hierfür gilt im Namen von allen Bürgerinnen und Bürgern aus Weeze und Wemb ein besonderes Dankeschön.

Wenn wir aber einen zweiten Blick auf das zurückliegende Jahr werfen, möchte ich ausdrücklich betonen, dass wir an einigen Stellen deutliche Fortschritte im Umgang mit der pandemischen Lage machen konnten und tatsächlich einige richtig schöne Momente in unserem Gemeindeleben möglich wurden:

Besonders für unsere Kinder, aber auch für alle Familien, für Jung und Alt freue ich mich, dass es gelungen ist, den heiligen Sankt Martin wieder durch das Dorf reiten zu sehen. Mit ein wenig Rücksicht und an der frischen Luft konnten wir in Weeze, Wemb und auch auf Baal einen schönen Abend mit Martinsliedern der musiktreibenden Vereine, voller bunter Lichter und selbst gebastelter Laternen genießen.

Viele Gruppen und Vereine in Weeze und Wemb haben es verstanden, mit kreativen Ideen und durchdachten Hygienekonzepten das gesellige Leben wieder neu zu starten. Auf dem Sportplatz zum Beispiel kehrte endlich Aktivität und schweißtreibendes Miteinander zurück, mit dem Weezer Staffellauf konnte sogar nach langer Pause eine größere Veranstaltung unter freiem Himmel möglich werden. Es wurde wieder gesungen, musiziert, geprobt, gekegelt, getanzt … - alles in verantwortungsvollem Miteinander und in überschaubaren Gruppengrößen.

Die Weezer und Wember Gastronomie öffnete wieder ihre Türen für kulinarisches, gemütliches Miteinander und eine ausgedehnte Fahrradtour konnte mit einem guten Essen oder einem kühlen Getränk im Biergarten beschlossen werden.

Kinder und Jugendliche in unserer Gemeinde fanden in ihren gewohnten Alltag im sozialen Miteinander zurück: Der kontinuierliche Besuch von Tagesmüttern und -vätern, Kindergärten, Grundschulen und dem Jugendzentrum Wellenbrecher wurde wieder möglich.

Auch die zu Recht als höchst problematisch empfundene Isolation der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger hatte dank Impfschutz und Testgelegenheiten ein Ende. Endlich war der Besuch bei Opa und Oma kein großes Risiko mehr und der so wichtige Besuch im Altenheim oder im Krankenhaus konnte mit Einschränkungen erfolgen. Endlich wieder zusammenkommen und weniger allein sein – das hat im Sommer 2021 besser als gedacht funktioniert.

Auch in der Kommunalpolitik waren wieder mehr Kontakte realisierbar und die gemeinsame Arbeit an einer guten Zukunft für Weeze und Wemb ist ein ganzes Stück vorangekommen. Dafür möchte ich den engagierten Bürgerinnen und Bürgern in der Kommunalpolitik ebenso wie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung von Herzen danken.

Gerne gebe ich daher einen kurzen Überblick zu den kleinen und großen Neuerungen in Weeze und Wemb, die 2021 erreicht werden konnten:

Das „Fietsen“ in Weeze ist noch attraktiver geworden mit dem Fahrradweg rund um den Flughafen und dem gelungenen „Brückenschlag in die Niederlande“, dem neuen Fahrradweg hinter dem Petrusheim. Die großen und vor allem kleinen Besucher des Tierparks dürfen sich auf die neue Erlebnisscheune und den Artenschutzturm am Tierpark freuen. Für Kulturinteressierte wurde das Sommerkino unter freiem Himmel erfolgreich ausprobiert.

Im Rathaus geht die Neuorganisation in der Verwaltung durch gleich mehrere Personalentscheidungen voran und wir durften uns gemeinsam über die Auszeichnung zur „europaaktiven Kommune“ freuen.

Unsere Feuerwehr findet deutlich bessere Rahmenbedingungen für ihre Arbeit vor – durch die Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses in Wemb und die Anschaffung einer neuen Drehleiter in Weeze.

Und abschließend sind die erfolgreich organisierten Impfkampagnen des Kreises Kleve und von Weezer Ärztinnen und Ärzten zu nennen, die in diesen Tagen mit dem „Boostern“ ihre Fortsetzung finden.

Nicht neu, aber dennoch erwähnen möchte ich an dieser Stelle das für mich als Bürgermeister neue, erstmalige gemeinsame Gedenken am Volkstrauertag, welches trotz der Pandemie wieder möglich gemacht wurde.

In gewisser Weise neu ist auch der Blick auf unser Jugendzentrum, den „Wellenbrecher“. Durch die Wahl zum Wort des Jahres im Kontext der Coronasituation hat dieser Namen eine ganz neue, hoffnungsvolle Bedeutung und Aufmerksamkeit bekommen. Möge dies ein gutes Omen für unsere Gemeinde sein!

In diesem Advent, in einer Zeit voller Hoffnung und Erwartung auf das Weihnachtsfest, müssen wir dann leider feststellen, dass die vierte Welle dieser Pandemie wieder viel Leid und neuerliche Einschränkungen mit sich bringt. Es fällt nicht leicht, die Zahlen der Todesfälle und Neuinfektionen für unsere Region jeden Tag in der Zeitung zur Kenntnis zu nehmen und zu akzeptieren. Gerade in diesen Tagen sind meine Gedanken bei allen Menschen und ihren Familien, die wiederholt Quarantänezeiten in Kauf nehmen müssen, schwer erkranken oder sogar an Covid versterben.

Dennoch gibt es Hoffnung, die gerade im Advent ihren besonderen Platz hat: Wir stehen nicht mehr am Anfang dieser Pandemie, wir haben neue Werkzeuge in der Hand – mit den Booster- und Kinderimpfungen, den vielen Testkapazitäten und den ersten medizinischen Behandlungserfolgen mit Blick auf das Coronavirus.

Ich rufe daher alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich impfen zu lassen. Angesichts der derzeitigen Situation und des Ernstes der Lage bin ich der festen Überzeugung, dass wir die Pandemie nur dann besiegen und somit letztlich Menschenleben retten können, wenn wir uns möglichst alle impfen bzw. boostern lassen. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, nicht zuletzt bei meinem Team im Ordnungsamt sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus, aber auch Bauhof, Wellenbrecher und anderen Nebenstellen, die hier unterstützen, und die sich bei der Arbeit im Zusammenhang mit der Pandemiebewältigung einsetzen.

Wir müssen nun aber auch vermehrt lernen, mit dem Virus zu leben. Denn neuerliche Lockdowns werden in Zukunft schwer zu vermitteln sein. Es braucht also eine Ermöglichungspolitik für 2022 – eine Politik, die wir schon 2021 begonnen haben und die prüft, was – ggf. unter entsprechenden Hygienevorschriften – auch „mit Corona“ realisierbar ist.

So, wie zum Beispiel die Kunst- und Kulturlandschaft in unserem Land – in Weeze prominent vertreten durch das Parookaville-Festival und die erstmalige Planung des San Heijmo-Festivals als Signal für neue Aktivität in diesem Bereich - optimistisch auf den kommenden Sommer schaut, möchte auch ich gemeinsam mit Politik und Verwaltung prüfen, was wir in unserer Gemeinde im sozialen, verantwortungsvollen Miteinander 2022 ermöglichen können. Gibt es eine Chance für eine modifizierte Kirmes? Können wir eventuell doch noch Rahmenbedingungen für einen Kinderkarneval mit Abstand schaffen? Welche Möglichkeiten haben wir im Frühjahr und Sommer, Projekte an der frischen Luft zu realisieren? – Das sind nur einige Fragen auf der veränderten, politischen Agenda.

Und fernab von den pandemischen Einschränkungen gilt natürlich nach wie vor, dass Politik und Verwaltung unsere Gemeinde zukunftsfest machen müssen. Folglich werden u.a. folgende Aspekte im kommenden Jahr die Schwerpunkte unserer gemeinsamen Arbeit bilden:

Das Baugebiet Steegsches Feld soll erschlossen und das Gewerbegebiet Wissensches Feld soll entwickelt werden. Baumöglichkeiten in Wemb stehen vor der Realisierung und die Machbarkeit beim Thema „Wohnen und Freizeit auf dem Wasser“ soll überprüft werden. Der Bau der Nierspromenade steht ebenso wie der Abschluss der Dorfinnenentwicklung in Wemb an. Für Weeze müssen neue Ideen zur Innenentwicklung geprüft werden, dazu zählen Unterstützungsleistungen bei Bauvorhaben privater Investoren. All dies geschieht unter den Vorzeichen eines erhöhten Bewusstseins für den Umwelt- und Klimaschutz, nicht zuletzt aufgrund der dramatischen Hochwasser-Ereignisse dieses Sommers.

Der Ausbau der Schullandschaft in Weeze soll ebenso vorangebracht werden, wie die Stärkung der Themen „Senioren und Pflege“, wo bestehende Netzwerke ausgebaut und vertieft werden müssen.

Und nicht zuletzt wollen Verwaltung und Politik die Unterstützung und Aktivierung des Vereinslebens in Weeze und Wemb fördern.

Dies sind nur einige Punkte, welche im Jahr 2022 tatkräftig und gemeinsam in unserer Gemeinde angegangen werden.

Wir wissen in diesen Tagen noch nicht genau, welche Wende die Pandemie mit der Omikron-Variante und dem ausgeweiteten Impfangebot nehmen wird, es bleibt aber zu hoffen, dass wir nach der vierten Welle mehr Wissen haben, um besser mit dem Virus leben zu lernen oder im besten Falle auch die Pandemie zu besiegen.

In der Hoffnung darauf, dass uns dies als solidarische Gemeinschaft in Weeze und Wemb, im Kreis Kleve, in Deutschland, zusammen mit unseren europäischen Partnern und als Weltgemeinschaft gelingt, wünsche ich Ihnen und Ihren Familien von Herzen eine hoffnungsvolle Adventszeit, ein frohes, glückliches Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute, Glück und Gesundheit für das neue Jahr 2022.

Ihr und Euer

Georg Koenen

Bürgermeister