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Heidelandschaft wird Nato-Flugplatz - Die Entstehungsgeschichte des Standorts Laarbruch

Mitteilung vom 29.04.2019 (archivierte Mitteilung)

Heidelandschaft wird Nato-Flugplatz Die Entstehungsgeschichte des Standorts Laarbruch

Royal Air Force Museum Laarbruch-Weeze

Am Samstag, dem 4.05.2019 wird im Royal Air Force Museum Laarbruch um 11.00 Uhr die Sonderausstellung  „HEIDELANDSCHAFT WIRD NATO-FLUGPLATZ“ eröffnet, die dann bis Samstag, dem 30.11.2019 besucht werden kann.

Im fünften Themenjahr des Kulturraums Niederrhein heißt das übergreifende Thema „NEULAND“. Auch das Royal Air Force Museum Laarbruch hat diesen Gedanken aufgegriffen!

Auf ehemaligem Heideland wurde innerhalb eines Jahres - von Oktober 1953 bis 1954 - der damals modernste NATO-Flughafen geschaffen.

Wahrlich Neuland – auch für die jungen Soldaten und ihre Familien, die an den für sie fremden Niederrhein versetzt wurden. Alle zwei bis drei Jahre wurden Soldaten und Familien an neue Standorte abkommandiert. Somit wurde Laarbruch für neue Generationen von Personal immer wieder „Neuland“.

Auch nach dem Abzug der Briten vor zwanzig Jahren wurde die Gelegenheit genutzt, mit dem Zivilflughafen Airport Weeze Neues zu schaffen.

Die Sonderausstellung im Altarraum der ehemaligen St. Peter’s Kirche, dem jetzigen Museumsgebäude am Flughafen-Ring, zeigt in Ergänzung der ständigen Ausstellung mit Objekten, Bildern und Dokumenten die Entwicklung des Royal Air Force Standortes Laarbruch.

Die Ausstellung kann während der normalen Öffnungszeiten mittwochs bis sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr besucht werden. Eintritt: 3 Euro pro Person.

Eine kurze Zeitreise:

Zur Zeit des Kalten Krieges entschieden sich die NATO-Staaten, Westdeutschland und besonders das Rheinland zum „unsinkbaren Flugzeugträger" auszubauen. Die Royal Air Force übernahm den Aufbau der militärischen Infrastruktur im nördlichen Rheinland. Am weitläufigen Niederrhein, nahe der niederländischen Grenze, wurden vier militärische Fliegerhorste errichtet: in Wildenrath, Brüggen, Geilenkirchen sowie in Laarbruch Weeze.

Im Oktober 1953 begannen die Bauarbeiten auf der Hees in Weeze, einem Areal, das vor dem Zweiten Weltkrieg als Segelflugplatz genutzt worden war. Hier wurde aus einer Heidelandschaft der damals modernste Flugplatz Europas geschaffen: Der Militärflughafen Royal Air Force Laarbruch, auf dem schon ein Jahr später das erste Flugzeug landen konnte. Die infrastrukturellen Veränderungen waren weitreichend und brachten mit ca. 2 700 britischen Soldaten und ihren Familien internationales Flair sowie einen beträchtlichen wirtschaftlichen Aufschwung in das beschauliche Leben von Weeze und den Nachbargemeinden des unteren linken Niederrheins.

Entstanden war nicht nur ein Militärflugplatz, sondern eine komplette Kleinstadt mit fast 400 Wohneinheiten, Banken, Kaufhäusern, Schulen, drei Kirchen, einem Kino sowie einem beheizten Freibad. Zahlreiche Arbeitsplätze wurden geschaffen. Bis zu 600 deutsche Zivilangestellte, darunter viele Frauen, waren in Laarbruch beschäftigt. Weitere Wohngebiete für RAF-Angehörige wurden in Goch („Kleinlondon") und in Weeze selbst errichtet.

Mit dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes begann der Abzug der RAF aus Deutschland. 1994 fiel die Entscheidung im britischen Parlament, auch den Standort Weeze zu schließen. Im Mai 1999 verließen die letzten Jets den Flughafen, und am 30. November desselben Jahres wurde das Gelände an die deutschen Behörden übergeben. Am 1. Mai 2003 nahm der zivile Airport Weeze, das niederrheinische Tor zur Welt, den Flugbetrieb auf. Mit Objekten, Bildern und Dokumenten werden die Geschichte(n) bis zum Abzug der britischen Streitkräfte im Jahr 1999 präsentiert und der Wandel zum zivilen Flughafen aufgezeigt.

Kontakt:

Royal Air Force Museum Laarbruch-Weeze
(Museum für Frieden und Freundschaft)

Flughafen-Ring 6

47652 Weeze

Öffnungszeiten:

Mai - September: Mi - So 14 - 17 Uhr
Oktober - April: Fr - So: 14-17 Uhr
Winterpause Mitte Dezember - Ende Februar

Tel.: +49 (0)178/1356324
rodandcilly@hotmail.com
laarbruch-museum@t-online de

www.laarbruch-museum.net